Abendvorträge

Inhaltsverzeichnis


Die Abendvorträge finden im Vortragssaal der
Stadtbücherei, Flensburg-Galerie statt.
Sie beginnen um 19.00 Uhr.


Stammzellenforschung

Donnerstag 30.10.25
Prof. Dr. Thomas Bosch, Kiel

In Zusammenarbeit mit der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft

Stammzellen gelten als die Alleskönner unter den Zellen und sind die Hoffnungsträger der Medizin.
Beim Menschen verlieren mit zunehmendem Alter mehr und mehr Stammzellen ihre Fähigkeit,
neue Zellen zu bilden. Reparaturprozesse werden ineffektiv und eine Regeneration von Gewebe
damit unmöglich. Gelänge es, diesen Prozess zu beeinflussen, würden sich auch alte Menschen
länger wohl und körperlich fit fühlen.
Große Hoffnungen liegen dabei auf den sogenannten induzierten Stammzellen und der Möglichkeit,
beliebige Zellen des Körpers in den embryonalen Zustand zurückzuversetzen und damit
quasi unbegrenzt vermehr- und wandelbare Stammzellen in die Hand zu bekommen.
Wie das funktioniert, darüber informiert Professor Bosch in diesem Vortrag.


Grönland – eine arktische Insel im Wandel

Donnerstag 13.11.25
Prof. Dr. Manfred Bölter, Kiel

In Zusammenarbeit mit der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft

Grönland steht heut wegen seiner wichtigen Rolle als Indikator für den Klimawandel im Fokus der
Beobachtung. Verschiedene Modelle sagen Grönland eine große Veränderung voraus,
mit weitreichenden, globalen Konsequenzen. Die Insel hat eine lange und vielfältige Geschichte
der Besiedlung und Nutzung durch Mensch und Natur. Rohstoffvorkommen lassen sie heute besonders
wichtig werden. Das bedeutet aber große Umstellungen in der Soziologie einer Gesellschaft
in der Wandlung von Jägern und Fischern in eine Industriegesellschaft.


Nordafrikanische Korsaren und nordeuropäische
Sklavenkassen

Donnerstag 04.12.25
Prof. Dr. Detlev Kraack, Plön

Von Nord- und Ostsee verlagerte sich der überregionale Seehandel während
der Frühen Neuzeit mehr und mehr in den Atlantik und ins Mittelmeer.
Damit gerieten auch Flensburger Schiffe und Besatzungen in den Blick von Korsaren
aus den „Barbareskenstaaten“ an der nordafrikanischen Küste. Um die in Gefangenschaft
geratenen Seeleute freizukaufen, wurden ab dem frühen 17. Jahrhundert zunächst in Hamburg
und Lübeck und 1712 auch in Dänemark – „Sklavenkassen“ eingerichtet, in die Seefahrende
solidarisch einzahlten. Später schlossen die Staaten zum Schutz der eigenen Seefahrt Verträge
mit den „Barbareskenstaaten“ ab und refinanzierten die entsprechenden Zahlungen durch die
obligatorische Ausgabe von „Türkenpässen“ für Schiffspassagen in die betreffenden Seegebiete.
Der Vortrag behandelt das Schicksal von in Gefangenschaft geratenen Seeleuten aus den
Herzogtümern Schleswig und Holstein und die Bemühungen um deren Freikauf.


Pax optima rerum – Friedensschriften

Donnerstag 11.12.25
Prof. Dr. Thorsten Burkard Kiel

In Zusammenarbeit mit der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft

Pax optima rerum, das Motto der Kieler Christian-Albrechts-Universität, stammt zwar aus
dem Altertum, in dem man sich wenig Gedanken über Pazifismus und ein allgemein verbindliches
Völkerrecht gemacht hat. Erst der bedeutende und einflussreiche Humanist Erasmus von Rotterdam
(um 1466-1536), hat in mehreren lateinischen Werken einen für seine Zeit radikalen Pazifismus
vertreten, indem er Imperialismus und Angriffskrieg mit deutlichen Worten verurteilte und nicht müde
wurde, die Unmoral und die Schrecken eines jeden Kriegs unmissverständlich vor Augen zu führen.
Am berühmtesten ist seine Klage der Friedensgöttin (Querela Pacis), die auf der ganzen Welt
keine Heimat zu finden vermag. Liest man Erasmus’ Friedensschriften nach dem russischen
Überfall auf die Ukraine, so sind ihre expliziten wie impliziten Warnungen häufig erschreckend aktuell
und lassen sich zwangsläufig und ungezwungen auf moderne Zeiten übertragen. Die Parallelen sind
meistens (leider) nur allzu offensichtlich.