Donnerstag 28.11.2024
Dr. Theo Saye, Flensburg
„Ihr seid alle verrückt!“ habe der große Opernkomponist Giuseppe Verdi seiner frommen Lebensgefährtin geantwortet, als sie ihn auf die Schönheiten der Schöpfung aufmerksam machen wollte. Der Meister war in der Tat antiklerikal und rationalistisch, verfügte zum
Beispiel, dass kein Priester bei seiner Beerdigung amtieren sollte.
Trotzdem war sein erster große Erfolg die Oper „Nabucco“, die das alttestamentarische Thema vom Exil der Hebräer unter dem neubabylonischen König Nebukadnezar II. behandelt.
Außerdem ist Verdis Messa da Requiem ohne Zweifel eine seiner wichtigsten Kompositionen und wahrscheinlich das meistaufgeführte
großformatige Chorwerk, das seit Mozarts Requiem geschrieben worden ist.
Verdis erstaunlich fruchtbare und produktive Auseinandersetzung mit dem Christentum aber auch mit der Religion im Allgemeinen wird in diesem (durchaus nicht-theologischen!) Vortrag unter die musikalische Lupe genommen.