Das Geheimnis der Herrenhäuser – Auf den Spuren einer alten Kulturlandschaft

Dienstag 03.12.2024

Michael Radtke, Schleswig
Sie sind meist sehr alt und wirken wie aus der Zeit gefallen – doch die Herrenhäuser, vielleicht 70 an der Zahl, prägen nach wie vor die Kulturlandschaft Schleswig-Holsteins, selbst die, die nicht als Spiel-stätten in das Schleswig-Holstein Musik-Festival einbezogen werden. Was also macht den beständigen Reiz des fast noch mittelalterlichen Wahlstorf, des klassizistischen Knoop oder des trutzig-bäuerlichen Hoyerswort aus?
Die Antwort auf die Frage nach der Formel dieser Sehnsuchts-architektur kann viele regionale Akzente haben, aber ein Aspekt dürfte doch immer stimmen:
Herrenhaus-Areale sind eine Mischung aus Arbeiten und Abschalten, aus Nutzen und Bequemlichkeit. Eine Lebensform, die für viele Menschen heute wieder modern ist.

„Ich bin so vielfach“ Emmy Hennings – ein Abenteuer

Dienstag 12.11.2024

Stefanie Oeding, Flensburg
Emmy Hennings ist eine der bedeutenden Schriftstellerinnen und schillerndsten Persönlichkeiten der deutschsprachigen Literatur der Moderne und Avantgarde.
1885 wurde sie in Flensburg geboren und verbrachte hier ihre Kindheit und Jugend. Die Literatin, Schauspielerin, Sängerin, Diseuse, Expressionistin und Mitbegründerin des Dadaismus hat ein vielschichtiges Werk an Prosatexten, Gedichten, Feuilletonbeiträgen und einen umfangreichen Briefwechsel u.a. mit den Autoren Hermann Hesse und Hugo Ball, ihrem späteren Ehemann,
hinterlassen. Sie starb 1948 in Sorengo/ Schweiz.
Stefanie Oeding hat sich schon frühzeitig als Bibliothekarin in der Stadtbibliothek mit Emmy Hennings beschäftigt.
Als Sängerin stellt sie literarisch-musikalische Programme zusammen. Sie engagiert sich in der neu gegründeten Emmy Hennings-Gesellschaft für Kulturaustausch e.V.
In ihrem Vortrag stellt Stefanie Oeding den abenteuerlichen
Lebensweg von Emmy Hennings vor, angereichert mit kurzen Einspielungen vertonter Gedichte sowie einer Auswahl von neuen Büchern zur Dichterin.

Kants Entwurf eines Friedens, der gestiftet werden muss

Dienstag 15.10.2024

Dr. habil. Pascal Delhom, Flensburg
Im Jahr 1795 veröffentlichte Immanuel Kant, dessen 300. Geburtsjahr 2024 gefeiert wird, seinen philosophischen Entwurf Zum ewigen Frieden. Darin vertrat er die These, wie etwa Thomas Hobbes und
Jean-Jacques Rousseau vor ihm, dass der Frieden keine natürliche Ordnung der Welt ist, sondert durch Menschen gestiftet werden muss. Er plädiert für eine rechtliche Ordnung auf drei Ebenen: innerhalb der Staaten, zwischen ihnen und auf der ganzen Welt.
Im Vortrag soll einerseits am Beispiel dieses Textes Kants praktische Philosophie dargestellt, andererseits die Aktualität seines Friedensentwurfs angesprochen werden.